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ICH SEIN – Entwicklung der Identität

Entwicklungsphasen – IDENTITÄTSENTWICKLUNG

Phase 4 

Sicherlich fragen Sie sich hin und wieder, was wir wohl tun in diesen ganzheitlichen Kursen. Von daher möchte ich Ihnen heute erneut einen kleinen Einblick geben. Ich arbeite mit den Entwicklungsphasen der humanistischen Psychologie in den ganzheitlichen Kursen für Kinder und Erwachsene, in Coachings und Beratung. Gerade in dieser Woche sind wir in den Kinderkursen und den Erwachsenentrainings gleichzeitig in der Phase der Identität. Ein guter Grund, mal genauer darauf einzugehen.
Die Therapeutin Pamela Levin hat die Cycles of Power geprägt. Sie zeigt dabei auf, dass man Probleme aus der kindlichen Entwicklung jederzeit wieder zur Aufarbeitung hernehmen kann, um sie später zu einem Zeitpunkt zu lösen und sich von seelischem Leid befreien zu können. Sie ist nicht jedem bekannt, aber von Sigmund Freud hat doch schon der eine oder andere gehört. Beide beschäftigten sich mit der Entwicklung von Kindern und ihre Auswirkungen im Hinblick auf Resilienz, Erleben und Verhalten im Erwachsenenalter und deren psychische Gesundheit.
Pamela Levin teilte die Phasen von der Geburt bis ca. 19 Jahre in 7 Teile auf. An diesem Kurstag befinden wir uns in Teil 4 und somit in der Phase der Identitätsprägung. Wir gehen während des Kurses durch alle Phasen, denn aus jeder entsteht eine bestimmte Kraft. Levin nennt die 4. Phase die KRAFT DER IDENTITÄT.
Die Identität entwickelt sich vom 3. – 6. Lebensjahr eines Kindes. Die Kinder möchten in diesem Alter erfahren, wer sie sind. Freud begriff diese Zeit als Phallische Phase, in der sich die kindliche Sexualität entwickelt und die Kinder sich für die Unterscheidung der Aspekte von Mann und Frau interessieren und selbst identifizieren. Es kommt aus der Zeit des Kindergartenalters, in der die Kids mit Freundschaften experimentieren, aus Konsequenzen lernen und die Unterschiede von Magie und Realität entdecken. Kinder sagen nein, sie nabeln sich in dieser Phase das erste Mal von der Mutter ab (nicht erst in der Pubertät wie viele glauben), sie erkennen sich nun als eigenes Individuum, weg von der Symbiose Mutter-Kind. Dabei entstehen ganz aus der Natur der Sache heraus Konflikte. Die Mutter möchte das Kind noch nicht loslassen und das Kind möchte autonomer werden = Konflikt.
Gibt es in einen bestimmten Lebensphase einen solchen bewussten oder unbewussten Konflikt, wird dieser übersehen und kann somit nicht gelöst werden, driftet er ab ins Unbewusste, er verschwindet und wir haben erstmal keinen Zugriff mehr. Später werden wir wieder konfrontiert, da sich die Lebensphasen immer wiederholen, als spaziere unser Leben auf dem Kreis entlang und treffe immer wieder mal auf die gleichen Themenschwerpunkte. Dann allerdings auf anderer Ebene, vielleicht können wir uns nicht für einen Beruf entscheiden oder erlernen den falschen, weil wir unsere wahre Identität nicht kennengelernt haben und wir nicht wissen, was wir wirklich wollen. Oder wir verkehren mit Personen, die uns nicht gut tun… Wir kennen unsere Bedürfnisse nicht. Nicht selten kommt es im Erwachsenenalter zu Problemen, die wir nicht einordnen können, zu unbewussten Ängsten, schrägen Mustern, emotionaler und körperlicher Erschöpfung uvm….
Einfach erklärt ist es wie folgend: Konnte man in einer Phase etwas nicht ausleben, warum auch immer, wirkt dies wie ein Verbot gegen sich selbst. Bearbeitet man diesen Konflikt, geht es darum sich diesem bewusst zu werden und in eine Erlaubnis umzuwandeln, sich den Umkehrschluss wieder zu erlauben. Sagt man zu einem Kind öfters die DU-BIST-Sätze, anstatt ICH-BOTSCHAFTEN zu verwenden, wird das Kind dies wahrhaftig von sich glauben. Manche Aussagen sitzen sofort und nachhaltig. Das wissen wir selbst, Sie können sich bestimmt auch an einen „signalträchtigen“ Satz aus der Kindheit erinnern.
Beispiel für einen Satz von Eltern: „Glaub bloß nicht, dass du nur zum Glück auf der Welt bist!“ Das Kind wird denken: „Warum nicht?“ Aber der Satz sitzt fest! Als Erwachsener kann es sein, dass man sich nicht erlaubt glücklich zu sein und unbewusst Dinge tut, die Glück verhindern, wie z.B. Nahrungsmittel essen, die Unwohlsein hervorrufen (obwohl man es weiß) àdavon krank werden und sich ungesund fühlen, Übergewicht haben àund sich schließlich unglücklich fühlen. Wer ahnt denn da, dass hinter Essstörungen oder unvernünftigem Essverhalten so ein Satz stecken kann, der unser Leben dermaßen beeinflusst. Diesen Zusammenhang selbst und ohne Hilfe zu erkennen wird schwierig.
Von daher ist es wichtig, so früh wie möglich die Verbote zu Erlaubnissen zu wandeln. ICH DARF GLÜCKLICH SEIN!. Deshalb machen wir das bereits in den Kinderkursen. Kunsttherapeutische Arbeit spürt solche Dinge auf, da in Bildern Botschaften stecken, die das Unbewusste malt und nicht der Verstand und damit kann gezielt gearbeitet werden.
In diesem 4. Kurs widmen wir uns der Phase der Identität und stärken sie.

Botschaften der Identität

Ich darf sein, wie ich bin.

Ich darf meine Bedürfnisse habe und parallel stark sein.

Ich brauch nichts leisten, um geliebt zu werden.

Ich darf eigene Gefühle haben, die sonst kein anderer fühlt.

Ich darf Konsequenzen meines Handelns herausfinden….